Getragene Unterwäsche verkaufen - Erfahrungen aus 1. Hand.
Die Nachfrage für getragene Unterwäsche ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Immer mehr Frauen überlegen, in diese besondere Nische einzusteigen. Doch wie läuft das Geschäft wirklich, welche Erfahrungen macht man und hat das Ganze Grenzen? In diesem Interview spricht eine Verkäuferin von FrauKruner offen darüber, wie sie angefangen hat, getragene Unterwäsche zu verkaufen, welche Produkte ihre Verkaufsschlager sind und welche Tipps sie für Einsteigerinnen hat.
Seit wann verkaufst du getragene Unterwäsche?
Angefangen habe ich während der Corona-Pandemie, Anfang 2020. Ursprünglich war es nur als kleines Nebenprojekt gedacht, an das ich keine Erwartungen hatte. Doch schon nach kurzer Zeit häuften sich die Anfragen und das hat mich motiviert, weiterzumachen.
Was war dein erster Verkauf und warst du aufgeregt?
Mein erster Verkauf war ein enger, roter String mit Spitze. Ich war unglaublich nervös, weil ich nicht wusste, ob mein Duft und die Tragespuren den Käufer wirklich begeistern würden. Als ich dann aber positives Feedback erhielt, war das ein tolles Gefühl. Es hat mich sehr gestärkt.
Welche Art intimes Produkt verkauft sich bei dir am besten?
Am meisten verkaufe ich getragene Unterwäsche, gebrauchte Sex Toys und ein benutztes Kondom ist auch gerne gesehen.
Welche Kundenwünsche sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Ein Kunde wollte, dass ich an meinem letzten Urlaubstag auf Mauritius einen Slip anziehe und mich im Flugzeug auf der Toilette selbst befriedige. Das habe ich gefilmt und ihm das Video nach meiner Rückkehr geschickt. Aufregend.
Was sind typische Fantasien oder Wünsche deiner Kunden beim Kauf getragener Unterwäsche?
Die meisten wünschen sich einen getragenen Slip aus dem Alltag zusammen mit der Kombination eines persönlichen Videos dazu.
Wie organisierst du deinen Alltag als Verkäuferin von getragener Unterwäsche?
Ich versende in der Reihenfolge der Bestelleingänge. Wenn ich jedoch viele Bestellungen mit der Option „bei der Selbstbefriedigung getragen“ bekomme, priorisiere ich manchmal anders um sicherzustellen, dass jede Bestellung authentisch bleibt. Zudem können nicht alle Veredelungen jederzeit ausgeführt werden. Hier ist ein bisschen Planung wichtig und vor allem muss man vorausschauend über Wochen denken.
Gibt es Momente, in denen du körperlich an deine Grenzen kommst?
Nein, denn ich gehe bewusst gleich nur so weit, wie es sich für mich richtig anfühlt.
Hast du negative Erfahrungen gemacht?
Bisher keine, aber es gab Anfragen, die ich sofort abgelehnt habe. Meine Grenzen sind klar. Tiere, schlagen, privater Kontakt oder gar private Übergaben sind klare Grenzen von mir. Die Anfragen der Interessenten werden immer kreativer und man denkt, man hat schon alles gehört. Hat man nicht, nie.
Was war das körperlich Intensivste, was du je gemacht hast?
Ein Slip, den ich fünf Tage lang im Hochsommer getragen habe, mit täglich mindestens einer Stunde Sport. Die Kombination aus Hitze, Bewegung und Dauer war extrem intensiv. Das wäre eine Grenze, die ich heute nicht mehr überschreite. Aus gesundheitlichen Gründen trage ich keine Unterwäsche länger als drei Tage.
Hast du durch diesen Job neue Seiten an dir entdeckt?
Ja! Ich habe zum ersten Mal gesquirtet und das ausgerechnet während einer Videoaufnahme. Dokumentiert, für immer in einer Aufnahme festgehalten. Ich kenne und verstehe meinen Körper heute besser denn je. Das ist ein wahrer Pluspunkt.
Gibt es einen Teil deiner Arbeit, über den du nur ungern sprichst?
Manchmal steht der Zeitaufwand in keinem Verhältnis zum Verdienst, vor allem wenn Steuern dazukommen.
Was würde passieren, wenn jemand aus deinem Umfeld dein Profil sehen würde?
Ich wäre sehr nervös. Nur wenige Personen wissen von meinem Nebengewerbe. Daher schütze ich diesen Bereich auch sehr sorgfältig. Die meisten Menschen sind noch nicht so aufgeschlossen. Oft ist das ein Generationenunterschied, aber nicht immer.
Was wirst du in 10 Jahren über diese Phase denken?
Auf jeden Fall positiv. Es macht mir Spaß, und jedes Versenden ist aufs Neue aufregend, weil es auch für den Käufer aufregend ist. Es ist eine Art Ekstase, aber irgendwie anders. Ich habe viele Seiten an meinem Körper kennen gelernt und gehe heute viel bewusster mit mir selbst um. Es ist wie eine Reise.
Was würdest du Frauen raten, die anfangen wollen, getragene Unterwäsche zu verkaufen?
Viele denken, es sei einfach. Ausziehen, verschicken, fertig. In Wahrheit steckt viel Zeit und Arbeit dahinter und man muss seinen Körper eben genau kennen und auch organisiert sein. Letzteres lernt man aber mit der Zeit.
Wie hat sich der Fetischmarkt verändert?
Der Fokus liegt immer mehr auf digitalen Medien, vor allem auf personalisierte Videos und Bilder. Kunden wollen nicht nur das Produkt, sondern auch ein individuelles visuelles Erlebnis, damit es noch echter wird.
Was ist deine wichtigste Erkenntnis?
In dieser Branche kann die Versuchung groß sein, die eigenen Grenzen zu überschreiten. Aber für mich gilt, wenn sich etwas nicht gut anfühlt, mache ich es nicht. Ich habe ein gutes Bauchgefühl.
Danke für für deine offenen Worte. Es zeigt, dass es beim Verkauf getragener Unterwäsche um weit mehr geht als nur um ein schnell hergestelltes Produkt. Disziplin, Organisation, klare Grenzen und der bewusste Umgang mit dem eigenen Körper sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu werden und zufrieden zu sein.
Wir schätzen dich als Verkäuferin von FrauKruner sehr und wünschen dir weiterhin viel Erfolg. Mehr zu dieser Verkäuferin findest du hier.