Ist getragene Unterwäsche ein Privatverkauf?
Jeder kennt es. Du hast alte Kleidung die du nicht mehr brauchst, oder alte Technik die keine Verwendung mehr hat. Was machst du mit diesen Artikeln, wenn sie zum Wegwerfen zu schade sind? Natürlich stellst du diese Produkte auf Marktplätzen wie Ebay, Kleinanzeigen, Vinted oder ähnlich ein. Bei dem Erstellen stellt sich jedoch die Frage ob das jetzt eigentlich noch ein Privatverkauf Ebay ist, oder nicht. Ganz ähnlich ist es, wenn du getragene Unterwäsche verkaufen möchtest. Wir klären auf, ob getragene Unterwäsche ein Privatverkauf ist.
Privatverkauf - Was gilt hier?
Die Begriffsklärung sagt, dass ein Privatverkauf dann vorliegt, wenn du gelegentlich Artikel aus deinem eigenen Besitz verkaufst und dabei keine Gewinnerzielungsabsicht hast. Zusätzlich handelst du nicht professionell oder im großen Stil. Für deinen Shop oder dein Profil entscheidet zudem das Gesamtbild, selbst wenn du gelegentlich verkaufst.
Beispiele:
- Du verkaufst eine alte Hose oder Accessoires aus deinem Kleiderschrank.
- Du löst einen Haushalt auf.
- Du bietest einzelne Artikel an, die du nicht mehr brauchst (Pfanne, Radio, Fahrrad, Reifen)
Ab wann gilt man als gewerblicher Verkäufer?
Wenn du regelmäßig ähnliche Artikel verkaufst, du einen Gewinn erwirtschaften möchtest (Gewinnerzielungsabsicht), du Produkte selbst beschaffst und herstellst und ein professionelles Auftreten im Shop oder Profil hast, giltst du als gewerblicher Verkäufer. Das kann zum Beispiel ein ausgedachter Markenname sein unter dem du handelst, ein Logo, ein Shop Layout. Ist dein Social Media Account auf Monetarisierung gestellt musst du auch ein Gewerbe anmelden. Auch wenn du Verkäufe über mehrere Plattformen für getragene Unterwäsche oder Social Media Kanäle vertreibst, gilt das auch als gewerblich.
Beispiele:
- Du verkaufst deine getragene Unterwäsche. (Herstellerin)
- Du kaufst gezielt T Shirts ein, die du nach einem Logodruck verkaufen möchtest. (beschaffen und herstellen)
- Du kaufst Bücher günstig auf Flohmärkten oder über Restposten-Portale, um sie systematisch weiterzuverkaufen. (Gewinnerzielungsabsicht)
Getragene Unterwäsche verkaufen ist kein Privatverkauf
Wenn du getragene Unterwäsche verkaufen möchtest, gehst du bereits von vornherein davon aus, dass dies kein Einzelfall bleiben soll. Schließlich möchtest du damit auch etwas verdienen. Und schon sind wir ganz klar bei dem gewerblichen Verkauf. Ein Privatverkauf ist gelegentlich und ohne Gewinnerzielung. Und selbst wenn du vorerst noch keine neue Ware einkaufst und erst die Wäsche verkaufst, die du noch im Schrank hast, dann stellst du mit den Produkten zumindest etwas her. Du veredelst sie. Das ist das eindeutigste Kennzeichen für den gewerblichen Unterwäscheverkauf.
Was ist das Problem beim gewerblichen Verkauf ohne Anmeldung?
Ganz eindeutig. Du begehst eine Ordnungswidrigkeit ggf. inklusive einer Steuerhinterziehung. Die Pflicht zur Gewerbeanmeldung ergibt sich in Deutschland aus der Gewerbeordnung (GewO), § 14 Abs. 1.: „Wer den selbstständigen Betrieb eines stehenden Gewerbes aufnimmt, hat dies der zuständigen Behörde (Gewerbeamt) anzuzeigen.“ Die Plattformen (Kleinanzeigen, Ebay, Vinted usw.) sind mittlerweile verpflichtet dich bei dem Finanzamt zu melden. Zudem machen Behörden auch Social Media Stichproben oder im Internet. Dann wird's bitter für dich und eine Geldstrafe ist nicht abwendbar. Dabei ist es ganz simpel, sich im Gewerbeamt anzumelden. Dies geht bei fast allen Ämtern online, binnen 5 Minuten. Du zahlst die geringe Pauschale sogar direkt online.
Gewerblich verkaufen hat Vorteile
Ein gewerblicher Verkauf bringt nicht nur Pflichten mit sich, sondern vor allem Verlässlichkeit und Vertrauen für beide Seiten. Käufer wissen, dass sie einen Anspruch auf funktionierende Ware haben und Verkäuferinnen zeigen durch ihre Anmeldung, dass sie zuverlässig, professionell und transparent arbeiten. Die gesetzlich geregelte Gewährleistung (oft fälschlich „Garantie“ genannt) schützt Kunden vor versteckten Mängeln und hilft Verkäuferinnen, sich mit ihrem Angebot von unseriösen Anbietern abzuheben. Wer regelmäßig verkauft, kann mit einem angemeldeten Gewerbe also nicht nur rechtlich auf der sicheren Seite sein, sondern auch mehr Vertrauen, Reichweite und Umsatz erzielen. Dazu kommt der wichtigste Faktor, du bist Umsatzsteuerbefreit. Für die meisten kommt ein Kleingewerbe in Frage, das macht für den Start am meisten Sinn und hier hast du keinerlei Abgaben zu befürchten. Die meisten verkaufen unter der Umsatzsteuergrenze von derzeit 22´000€. Es scheint noch immer, als sei es eine Hürde, sauber zu arbeiten, aber das ist es nicht. Du kannst die Gewerbeanmeldung sogar eher als Schutz für dich sehen.
Keine Garantie oder Rücknahme da Privatverkauf
Bei dem Privatverkauf gilt: "gekauft wie gesehen" oder "Privatverkauf, keine Garantie oder Rücknahme". Du bist als privater Verkäufer nicht verpflichtet Garantien oder Rücknahmen anzubieten. Daher sind diese kleinen Sätze deine Absicherung. Schreibe diese, wenn du Privatverkäufer bist, unter jedes Angebot von dir. Somit bist du ganz klar ein abgesicherter Privatverkäufer und dieser Hinweis hilft, rechtlichen Streitigkeiten vorzubeugen und signalisiert Käufern von Anfang an, dass es sich um ein nicht gewerbliches Angebot handelt. Natürlich solltest du deine Ware immer nach bestem Wissen und Gewissen anbieten. Wenn du gewerblich handelst, aber dich als Privatverkäufer ausgibst, dann haftest du trotzdem wie ein gewerblicher Anbieter. Zudem kannst du verklagt werden, wenn dies öffentlich wird.
Einheitliche Regeln für alle beim Verkauf von getragener Unterwäsche
Wie handhaben wir das? Unsere Plattform für getragene Unterwäsche hat eine klare Regelung getroffen, damit es nicht zu Streitigkeiten, Unsicherheiten oder Falschmeldungen kommt. Getragene Unterwäsche verkaufen ist bei uns ausschließlich mit einem nachweislich angemeldeten Gewerbe möglich. Diese Entscheidung sorgt für einheitliche Regeln auf unserer Plattform für getragene Unterwäsche und macht sie so zu einem sicheren Markplatz. Zudem bist du und wir rechtlich abgesichert.
Ist der Verkauf getragener Unterwäsche erlaubt?
Dies kann zweifelsfrei mit einem "ja" beantwortet werden. Du brauchst dir keine Sorgen machen, der Verkauf getragener Unterwäsche ist erlaubt und legal. Auch der Kauf von getragener Unterwäsche. Sobald du 16 Jahre alt bist darfst du dir getragene Unterwäsche kaufen. Hier reicht die eingeschränkte Geschäftsfähigkeit. Sobald du das 18 Lebensjahr erreicht hast, darfst du auch anderes Material (Fotos, Videos) sehen und erwerben. Du kannst dich dafür einmalig mit deinem Personalausweis verifizierung und deinem Erlebnis steht nichts mehr im Wege. Um was es in diesem Geschäft noch geht ist die Hygiene. Denn auch wenn es um etwas scheinbar "dreckiges" geht, muss die Hygiene eingehalten werden. Das sind zwei verschiedene Sachen. Das "Getragene" was wir meinen, beinhaltet die Hygiene und die Gesundheit einer jeden Verkäuferin. Was uns betrifft kannst du dir gerne die Nutzungsbedingungen anschauen! Ganz explizit den Punkt 7.2. und 7.9.
Jetzt sollten keine Fragen mehr offen sein und deinem Verkaufserlebnis steht nichts mehr im Wege.