Die verschiedenen Slipformen im Überblick: Geschichte, Vor- und Nachteile, Fun Facts & Styling
Unsere Unterwäsche ist ein stiller Held unseres Alltags. Wir tragen sie täglich, bemerken sie kaum und doch beeinflusst sie uns stark. Wie sitzt unsere Kleidung? Sind Abdrücke sichtbar? Fühlen wir uns wohl? Kneift es? Können wir uns gut bewegen? Unterwäsche vereint Stil, Komfort und Funktion, bleibt dabei dennoch meistens unsichtbar. Ein wahres Multitalent, die unseren Alltag subtil, aber entscheidend begleitet.
Tauchen wir ein in die verschiedenen Slipformen, ihre Herkunft, Vor- und Nachteile, Fun Facts und Styling-Tipps. In unserer Reihe arbeiten wir uns von den minimalistischen Strings bis hin zu Panties mit viel Stoff.
Der String – Schnüre, Streifen, Bänder
Geschichte & Aussehen:
Strings wurden in den 1970er Jahren populär, als perfekte Antwort auf Mini-Röcke und enge Hosen. Wenig Stoff, maximale Freiheit. Oft bestehen sie nur aus dünnen Schnüren und bedecken auch die Vorderseite sehr minimalistisch. Umgangssprachlich wird er oft String-Tanga genannt.
Vorteile:
Er ist die unsichtbarste Unterwäscheform, verhindert sichtbare Abdrücke (VPL = visible panty line) und bleibt unter enger Kleidung nahezu unsichtbar. Durch die minimalistische Bedeckung wirkt er besonders sexy.
Nachteile:
Auch ein String kann sich bei zu enger Wahl der Kleidung abzeichnen. Nicht jede Frau empfindet ihn als bequem. Binden oder Slipeinlagen passen nicht. Manchmal ist das dünne Stück Stoff zwischen den Pobacken unbequem und kneift.
Fun Fact:
In den 1990ern waren Strings das Symbol für Coolness auf dem roten Teppich. Madonna, Cindy Crawford und Co. machten sie legendär.
Styling-Tipp:
Perfekt unter figurbetonten Kleidern oder Hosen. Wer mag, kann den String farblich auf Schuhe oder Accessoires abstimmen und die Seiten herausschauen lassen. Aktuell erlebt der 2000er-Throwback-Trend ein Revival, bei dem der hintere Teil des Strings beim Hinsetzen wieder sichtbar wird.
Der Tanga – Minimalistisch und fast unsichtbar
Geschichte & Aussehen:
Der Tanga hat seine Wurzeln in Brasilien. Dort trugen Frauen schon lange minimalistische Bade- und Unterwäsche, die Po und Hüften betonte, aber dennoch bequem war. In den 1980er Jahren kam der Tanga nach Europa und wurde in den 1990ern durch Models und Prominente populär, als besonders schlanke Schönheitsideale im Trend lagen.
Vorteile:
Er ist fast unsichtbar unter enger Kleidung und ideal für sommerliche Outfits. Der schmale Zwickel hält bereits Slipeinlagen, die für diese Slipform hergestellt werden. Er hinterlässt kaum Abdrücke.
Nachteile:
Binden während der Periode finden hier keinen Halt. Manchmal kann der Stoff zwischen den Pobacken unangenehm sein.
Fun Fact:
Anfangs war der Tanga so gewagt, dass er in einigen europäischen Schwimmbädern und Stränden verboten wurde. Heute gilt er als Klassiker.
Styling-Tipp:
Ideal für Outfits, bei denen du dich wohl und sexy zugleich fühlen willst. Ein Tanga passt besonders zu figurbetonten Kleidern oder Hosen mit mittlerer Taille, da er Po und Hüfte betont, aber dennoch etwas Bedeckung bietet.
Brazilian Slip – Die sexy Mischung
Geschichte & Aussehen:
Entstanden in Brasilien in den 1980ern, als Strandmode extrem beliebt wurde. Inspiriert vom brasilianischen Bademodenstil, verbindet der Brazilian Slip die Vorteile eines Tangas mit einem klassischen Slip. Die Vorderseite ist wie ein Slip (Schlüpfer), die Rückseite wie schmaler wie ein Tanga.
Vorteile:
Durch seinen Schnitt formt er eine schöne Figur, wirkt sexy, ohne aufdringlich zu sein. Er verrutscht kaum und passt zu jeder Körperform.
Nachteile:
Keine nennenswerten.
Fun Fact:
Brazilian Slips gelten als besonders sexy, ohne aufdringlich zu wirken, und haben internationale Laufstege wie die Victoria’s Secret Shows erobert.
Styling-Tipp:
Ideal unter Kleidern oder Röcken. Besonders harmonisch in Kombination mit Spitzen-BHs oder BH-Sets für ein verführerisches Outfit. Da er relativ breit ist, kann er nicht einschnüren und unangenhme Abdrücke hinterlassen.
Der klassische Slip – Ein zeitloser Allrounder
Geschichte & Aussehen:
Der klassische Slip wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt. Zunächst sportlich, kombinierte er Bequemlichkeit mit praktischer Handhabung. Die ursprünglichen Modelle bestanden aus Baumwolle, später kamen Spitze und Mischgewebe hinzu. Er bedeckt den Po vollständig.
Vorteile:
Ein Slip bringt Bequemlichkeit mit sich und ist universell einsetzbar.
Nachteile:
Oft hinterlässt er am Po sichtbare Abdrücke. Er gilt als weniger sexy, als alle anderen Slipformen. Die „Masse“ an Stoff kann verrutschen.
Fun Fact:
In den 1930er Jahren waren Strick- und Wollslips üblich. Warm, aber alles andere als bequem.
Styling-Tipp:
Schlüpfer mit Logobund oder Zierbund runden Low-Waist-Jeans ab. Der Bund kann sichtbar getragen werden, was besonders bei jungen Generationen beliebt ist.
Die Hipster – Der moderne Klassiker
Geschichte & Aussehen:
Die Hipster sind eine relativ neue Erfindung und kamen Anfang der 2000er auf. Inspiriert vom Jeansschnitt, sitzen sie tief auf der Hüfte und umspielen dezent die Oberschenkel. Sie haben mehr Stoff als ein klassischer Slip, aber weniger als eine Panty.
Vorteile:
Rutschfest und bequem während der Menstruation. Slipeinlagen passen perfekt.
Nachteile:
Passt nicht zu jeder Figur. Bei eng anliegenden Kleidern können Abdrücke entstehen, der Stoff an den Beinen kann verrutschen.
Fun Fact:
Der Begriff „Hipster“ stammt ursprünglich aus der Subkultur der 1940er Jahre und bezeichnete stylische, urbane Trendsetter.
Styling-Tipp:
Besonders schön wirken Hipster mit farbigen Bundnähten oder Prints.
Die Panty – Komfortable Unterwäsche mit viel Stoff
Geschichte & Aussehen:
Die Panty erinnert an Retro-Styles der 1950er Jahre, ist aber in modernen Versionen nach wie vor beliebt. Die Beine sind etwas länger als bei der Hipster, sie haben mehr Stoff am Unterbauch und zur Bauchmitte. Bedeckt Po und teilweise Oberschenkel und erinnert an Mini-Shorts.
Vorteile:
Bietet viel Halt, Sicherheit und kann Problemzonen kaschieren. Besonders angenehm beim Entspannen, sorgt für eine glatte Silhouette.
Nachteile:
Unter sehr enger Kleidung kann sie sich abzeichnen. Für manche ist die große Bedeckung störend. Der Stoff kann verrutschen.
Fun Fact:
Panties sind in den USA schon lange beliebt und wurden in den 2000ern als „Boyshorts“ beworben, um den sportlich-lässigen Look zu betonen.
Styling-Tipp:
Wie bei Hipstern kann der Bund bewusst sichtbar getragen werden, z. B. bei Bauchfrei-Outfits, als modisches Accessoire und Statement.
Weitere besondere Unterwäschearten
Seamless Underwear- unsichtbar & clever
Dank moderner Stofftechnologien entstanden Seamless-Slips, die nahezu nahtlos sind. Perfekt für die Anforderungen heutiger Mode. Diese Artikel sitzen wie eine 2. Haut.
Periodenunterwäsche - Praktisch & nachhaltig
Noch ganz frisch in der Welt der Unterwäsche ist die Periodenwäsche. Sie ist erst in den 2010er Jahren aus dem Wunsch nach Veränderung und Nachhaltigkeit entstanden. Modern, clever, umweltfreundlich. Ein hochwertiger Slip ersetzt mehrere Tampons oder Binden und kann bis zu 12 Stunden halten. Die Designs der Periodenunterwäsche sehen wie ganz normale Unterwäsche aus.
Der C-String - Next Level Unterwäsche
Der C- String hält ohne echte Träger, Schnüre oder Stoffe. Er sieht nicht nur unsichtbar aus, er ist es auch. Die Trägerin klemmt sich dieses Stückchen Stoff, welches wie ein C geformt ist und aus einem stabilen Bügel besteht, zwischen die Schenkel in dem Intimbereich. Zusätzlichen Halt bietet eng anliegende Kleidung. In gewissen Situationen kann er sehr hilfreich sein, aber nicht in jeder.
High-Waist Unterwäsche
Noch vor einigen Jahren verpöhnt, heute wieder in. So richtig beliebt wurde High-Waist Unterwäsche in den 1950 er Jahren, um die Petticoats zu stützen und die Figur zu formen. Heute erlebt High-Waist-Slip ein Revival im Vintage-Stil oder modern, aber immer mit Shaping-Technologie. Sie ist ein echtes Figurwunder, und ganz explizit ein Bauchwunder.
Boxershorts für die Frau
Boxershorts sind längst nicht mehr nur Männersache. In den 1990ern als trendige Nachtwäsche für Frauen entdeckt, haben sie heute ihren festen Platz in der Unterwäschemode. Der Schnitt ist locker und erinnert stark an klassische Herren-Boxershorts, wurde jedoch für weibliche Körperformen angepasst. Diese moderne Variante wird oft auch Boyshorts genannt, doch am gebräuchlichsten ist der Begriff Boxershorts für die Frau.
Fun Facts & Kuriositäten aus der Welt der Unterwäsche
- In den 1920er Jahren gab es Slips für Frauen mit integrierten Taschen. Praktisch für das Taschentuch oder den Lippenstift.
- Slips aus Seide galten als Luxus und wurden früher nur zu besonderen Anlässen getragen.
- Die Farbe Rot unter Kleidung soll nach alten Mythen Mut und Selbstbewusstsein verleihen.
- In Italien bringt rote Unterwäsche zu Silvester Glück.
- Der längste Slip wurde 2012 in Frankreich genäht. Er war über 30 Meter lang.
- Astronauten tragen "space wear", aus Hightechfasern. Sie soll länger frisch halten.
- 1946 wurde der Bikini erfungen und er galt vorerst als Skandal, weil er zu "nackt" war.
Wie man sieht ist
Unterwäsche mehr als praktisch. Sie ist Ausdruck von Stil, Komfort und Persönlichkeit. Von klassisch bis sexy, von unsichtbar bis verführerisch. Jeder Slip hat seine Bühne und jede Frau findet den Schnitt, der perfekt zu ihrem Körper und zu ihrem Wohlbefinden passt. Wer die Vielfalt kennt, kann sie gezielt einsetzen, Outfits perfektionieren und die eigene Stimmung positiv beeinflussen.